Von der Vision zur Realität

 

"Die größten Sinfonien, Kunstwerke & Erfindungen entstanden in visionären, Traum ähnlichen Zuständen!"

 

Schon als Kind -ich erinnere mich noch genau, war es die größte Freude, mit dem Vater im Kärntner Maltatal den Steinbruch zu besuchen, um dort im Geheimen (und deshalb zumeist am Sonntag), durch die unzähligen Felsbrocken zu kraxeln und wie ein Spürhund den mit Bruch der letzten Sprengung übersäten Boden abzusuchen; ganz voller Erwartung, diese eine Lichtbrechung der Sonne zu entdecken -das eine kleine Glitzern einer Kristallspitze. Und wenn es nicht der Steinbruch war, dann eben bei den vielen teils ganztägigen Wanderungen auf die Hausberge des historischen Städtchens Gmünd: den Bartelmann, den Maltaberg, den Stubeck, den Tschirnock...und natürlich zur Almhütte oberhalb des Gößgrabens. Oft verzweifelte der Vater ob meiner sprunghaft wechselnden Allüren: mal kam ich nicht nach, da mein Blick -wie auch schon im Steinbruch, ständig den Boden nach Kristallen absuchte oder ich harrte Minuten lang aus, nur um unter bzw. vor einem mächtigen Baum zu stehen und diesen mit staunendem Blick und voller Ehrfurcht anzuschauen. Ein anderes Mal war ich so aufgedreht, daß ich den Weg immer so weit vor rannte, bis der Vater mich erbost zurück rief, um mich nicht ständig aus den Augen zu verlieren.

Doch eines zeigte sich bereits früh: Die Faszination für die Berge der Alpen, den darin schlummernden Schätzen in Form von Bergkristallen sowie die Erhabenheit und das dabei sanfte Wesen der mächtigen Bäume darauf. Die Liebe dazu währte mein ganzes Leben lang und bis heute. Vieles lernte und erlernte ich seit meiner Kindheit; kreatives Schaffen & Handwerk standen dabei stets im Vordergrund. Auch das Schreiben sollte mir liegen und so las ich zahlreichen Bücher, um für meine eigene Literatur inspiriert zu werden und mir zugleich weiteres Wissen anzueignen. Ein  Buch fand dabei zu mir und sollte fortan mein Leben maßgeblich auf den Kopf stellen: Die "One Spirit Medizin" des Autors, Schamanen und Mediziners Alberto Villoldo.

Ich verstand fortan, daß wir Menschen doch viel, viel mehr sind als nur fleißig arbeitende Gesellschaftswesen; mir war nun bewußt, daß wir alle Geisteswesen sind, die aus bestimmten Gründen, zu dieser Zeit in einen menschlichen Körper inkarnierten, um ganz bestimmte Erfahrungen zu sammeln. Und ich erkannte sodann, daß wir alle miteinander verbunden sind - alle Lebewesen, Mutter Erde und alle Planeten, der gesamte Kosmos...wir alle sind EINS! Diese Erkenntnis führte mich ebenfalls zu der Einsicht, daß viele von uns glauben, von dieser Einheit getrennt zu sein; was unmissverständlich und unübersehbar zu den wirren und chaotischen Situationen auf unserem Planeten führt.

Es war in einer Dezembernacht -ein paar Tage nach meinem Geburtstag. Ich lag im kuscheligen Bettchen und befand mich gerade im Übergang zwischen Dösen und Einschlafen; und da hatte ich diese so unfassbar echt und real erscheinende Vision: Zirbenbäume -mit all ihrer Weisheit, Sanftmütigkeit und Schönheit -gefällt von Kettensägen und verarbeitet zu Brettern, Balken und Stümpfen. Und Bergkristalle, wie Sie von fleißigen Händen überall in den Bergen und Gebirgen gesucht werden, um die Menschheit mit ihrer Reinheit zu erstrahlen. Ich sah in der Vision, wie diese beiden Elemente Mutter Erdes getrennt waren und dann in Form wunderschöner Objekte & Gefäße handwerklich wieder zusammen fanden; wie sie so in der wieder vollendeten Zweisamkeit die Energien & Kräfte an den Menschen weiter gaben und sich mit ihm harmonisierten. Ich sah diese glitzernden, leuchtenden Kugeln in den handwerklich liebevoll geformten Hölzern und mit einem Mal -wie aus dem Nichts, war da dieser Name:

Stein im Brett